
Bedienoberfläche und Remote-Software
Wie bereits erwähnt, sind die Funktionalitäten des M32 auf der
Mischpultoberfläche und im internen DSP-System völlig identisch
zum X32. Deutlich verändert haben sich jedoch die äußerliche
Gestaltung der Konsole selber und die Haptik der Bedienelemente.
Im Prospekt des M32 wird dabei die Unterstützung durch die Desig-
ner des Autoherstellers Bentley hervorgehoben. Nachdem wir uns
die Gestaltung der aktuellen Bentley-Fahrzeuge angesehen hatten,
waren wir nicht mehr so recht sicher, ob das nun ein gutes oder
schlechtes Omen ist ... das Pult jedenfalls gefällt und macht in jegli-
cher Hinsicht einen wertigen und dem Namen Midas ebenbürti-
gen Eindruck. Dazu tragen auch das Tageslicht-taugliche Display,
die Motor-Fader (für 1 Mio. Bewegungszyklen getestet) und deren
kleine, farbig konfigurierbare LC-Displays für Zugehörigkeit und
Funktion des Faders bei.
Für das X32 hat die Music Group mittlerweile ein sehr umfangrei-
ches Software-Angebot für Computer, Tablets und Smartphones
entwickelt; davon profitiert auch das M32. Die Editor-Software für
das M32 befand sich während unseres Tests noch im letzten Test-
stadium kurz vor der Auslieferung und wurde uns vorab zur Verfü-
gung gestellt. Die Software „M32 Edit“ in Versionen für Apple OS X,
Microsoft Windows oder Linux kommt ohne Installation aus und
kann direkt ohne lange Vorbereitung gestartet werden. Die Verbin-
dung vom Steuerrechner zum Pult erfolgt via Ethernet und ist somit
kabelgebunden oder über W-LAN möglich. Die Abbildungen 1 bis 3
zeigen Beispiele, anhand derer sich der übersichtliche Aufbau gut
erkennen lässt. An den Tastern rechts des Screens wählt man die
Grundfunktion aus (Home, Routing, Effects etc.) und alles weitere
ist dann über die Register im direkten Zugriff. Tiefere Ebenen, in
denen sich noch was Ungeahntes verstecken könnte, gibt es nicht.
Der 16er-Fader-Block des Mischpultes kann auf die Eingänge 1–16,
17–32, Aux und FX Return oder als Bus Master geschaltet werden.
Der 8er-Block bedient die Funktionen DCA-Gruppen, Bus 1–8, Bus
9–16 und Matrix-Main. Alternativ können die Fader, z. B. für einen
Monitor-Mix, als Sends für die Busse 1–8 und 9–16 geschaltet wer-
den. Die Software kann auch offline zur Vorbereitung eines Setups
ohne Pult genutzt werden, oder auch einfach nur um sich vor einer
Kaufentscheidung über den Funktionsumfang und die Bedienung
klar zu werden.
Für das iPad gibt es bereits die Software „M32 Mix“ im App-Store,
mit der viele wichtige Funktionen fernzusteuern sind. Bis zu zehn
iPads können zeitgleich auf das M32 zugreifen, womit sich der Ein-
satz als Personal Monitor-Mixer anbietet. In vereinfachter Form
wird dies – wie beim X32 – auch auf dem iPhone oder iPod Touch
mit der App „M32 Cue“ (nach deren Release Ende 2014) gehen. Ein
Bundle mit einer Recording-Software ist nicht vorgesehen.
Signalbearbeitung
Bevor es zu den Messergebnissen geht, noch ein schneller Blick auf
das reichhaltige Processing in den Eingangswegen. Der Signalpfad
in einem Eingangszug besteht im Detail in dieser Reihenfolge aus:
– analogem und digitalem Gain
– Phase reverse
– Channel Delay
– Low-Cut Filter
– Gate
– Insert-Point (Pre)
– 4-fach parametrischem EQ
– Dynamics
– Insert-Point (Post)
– Fader
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production partner 10/2014
TEST
Midas M32
Die Gain-Splitting-Funktion in den Eingän-
gen entkoppelt das analoge Headamp Gain
vom digitalen Gain, sodass jede ange-
schlossene Konsole (FOH, Monitor etc.) ein
eigenes digitales Gain für den jeweiligen
Kanal einstellen kann. Das gilt nicht nur für
den gemeinsamen Zugriff auf eine dedi-
zierte Stagebox, sondern auch für die analo-
gen Eingänge in den Consolen, die in einem
Verbund wie eine Stagebox genutzt werden
können. So können z. B. die 32 Mic-Inputs
am Monitorpult als Stagebox auf der Bühne
eingesetzt werden.
Jeder Eingangskanal des M32 verfügt über
ein durchstimmbares Hochpassfilter und
vier voll parametrische EQs, die entweder
alle als Bell-Filter definiert werden können
oder alternativ als High- oder Low-Shelf
oder auch als Hoch- oder Tiefpassfilter.
Für die parametrischen EQs gelten folgende
Parameter:
– Low-Shelving: 20 Hz–20 kHz ±15 dB
– Bell: 20 Hz–20 kHz ±15 dBQ = 0,3...10
– High-Shelving: 20 Hz–20 kHz ±15 dB
– Hochpassfilter: 20 Hz–20 kHz
– Tiefpassfilter: 20 Hz–20 kHz
Das zusätzliche Low-Cut-Filter im Eingang
ist ein Filter 4. Ordnung und kann in der
Eckfrequenz zwischen 20 und 400 Hz vari-
iert werden. Die Bellfilter können zudem
noch im Modus PEQ und VEQ mit unter-
schiedlicher Definition für die Güte betrie-
ben werden.
Macht den Unterschied:
Input-Sektion
Kommen wir nun zu den Messwerten, die
einen relevanten Unterschied zum X32 aus-
machen könnten, von Midas werden ja die
192 kHz A/D- und D/A-Umsetzer und die 96-
kHz-Architektur hervorgehoben: Tatsäch-
lich aber arbeitet das Pult derzeit intern fest
mit 48 kHz Samplerate. Ab wann ein Soft-
e gain split function of the inputs de-
couples the analog head amp gain from
the digital gain, so that each connected
console (FOH, monitor, etc.) can set an
individual digital gain for the respective
channel. is not only goes for the com-
mon access to a dedicated stage box, but
also for the analog inputs in the consoles,
which can be used together like a stage
box. For example, the 32 mic inputs of
the monitor mixer can be used as a stage
box on stage.
Each input channel of the M32 features a
sweepable high-pass lter and four fully
parametric equalizers, which can be de-
ned altogether either as bell lters or
high/low shelf lters or high/low-pass
lters.
e parameters of the parametric EQs
are:
– low shelving: 20 Hz–20 kHz ±15 dB
– bell: 20 Hz–20 kHz ±15 dBQ = 0.3 ...10
– high shelving: 20 Hz–20 kHz ±15 dB
– high-pass lter: 20 Hz–20 kHz
– low-pass lter: 20 Hz–20 kHz
e additional low-cut lter at the input
is a 4th order lter and its cut-o fre-
quency is variable between 20 and 400
Hz. Furthermore, the bell lters can be
operated in PEQ and VEQ mode which
dier with regard to the Q-factor.
What Makes the Dierence:
Input Section
Let’s examine the measuring results now.
ey could dier considerably from
those of the X32, since Midas features
192 kHz A/D and D/A converters to-
gether with a 96 kHz architecture: How-
ever, the console internally operates at a
xed sample rate of 48 kHz at the mo-
Less glitter and glamour as the X32 and more clearly layed out: unobtrusive surface of
the M32
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