
98
production partner 10/2014
TEST
Midas M32
ware-Updates auch die 96 kHz ermöglicht,
ist im Moment noch nicht abschätzbar, es
wird vielleicht auch davon abhängen, wie
groß auf der Anwenderseite deren Nutzen
eingeschätzt wird und wie tatsächlich die
Nachfrage danach ausfällt.
Wenden wir uns daher den Fakten der
Messwerte zu. Gemessen haben wir zu -
nächst die Preamps in Kombination mit den
A/D-Convertern. Das Messsignal haben wir
dazu in die analogen Eingänge des Pultes
eingespeist und hinter dem A/D-Converter
am Insert-Out wieder über den AES/EBU-
Digitalausgang zurück ins Messsystem
geführt. Die Gain-Einstellung auf der Skala
umfasst 72 dB von +60 bis –12 dB, von denen
62 dB auf analoger Seite über einen DCA
(digital controlled amplifier) und 10 dB auf
digitaler Seite umgesetzt werden.
Zu beachten ist dabei, dass der Preamp am
Eingang maximal +24 dBu verträgt. Darü-
ber hinaus setzt Clipping ein. Die Frequenz-
gangmessungen aus Abbildungen 1 lassen
an den Außenrändern einen minimalen
Pegelabfall von 1 dB erkennen, genauso, wie
es auch im Datenblatt steht – und was
natürlich völlig unkritisch ist.
Wichtiger sind dagegen die Werte für den
Störabstand, die für den Preamp zusammen
mit dem A/D-Umsetzer für den kompletten
Gain-Bereich in 10-dB-Stufen gemessen
wurden.
Die Tabelle zeigt für verschiedene Gain-Ein-
stellungen die zugehörigen Sensitivity-
Werte für 0 dBfs, d. h. für Vollaussteuerung
sowie das dabei am digitalen Ausgang
messbare Rauschen. Der ADC erreicht eine
Dynamik von 111 dB, die für Gain-Werte bis
zu +30 dB auch nahezu ungemindert erhal-
ten bleibt. Bei noch höheren Gain-Werten
kommt dann unvermeidlich das Rauschen
des Preamps ins Spiel. Bei 60 dB Gain
beträgt dann die effektive Dynamik noch
88 dB. Das äquivalente Eingangsrauschen
beträgt –126 dBu mit linearer Bewertung
und –129 dBu mit A-Bewertung.
Für die Verzerrungsmessungen wurden alle
Messreihen für –2 dB und für +60 dB Gain
ausgeführt und damit für die minimale
und maximale Verstärkung im Preamp.
Die Kurven in Abbildung 6 und 7 zeigen
THD-Werte im Minimum von –108 und
–100 dB, die bis zur Clipgrenze kaum noch
ansteigen.
Beide Werte sind als herausragend gut ein-
zustufen – und sie fallen im direkten Ver-
gleich zum Behringer X32 in einer Größen-
ordnung von 10 dB und mehr besser aus.
Direkt vor der Clipgrenze beträgt der Unter-
schied sogar fast 20 dB. Ohne Frage sind
auch die Werte des X32 mit –80 dB schon
richtig gut. Ein Verzerrungsniveau von
–100 dB erforderte jedoch mehr als Stan-
dard-Schaltungen und Standardbauteile.
Die Klirrspektren aus Abbildung 8 und 9
zeigen zum einen ein weitgehend sauberes
und gleich verteiltes Rauschen und Klirr-
komponenten, die bei niedrigem Gain
(Abb. 8) etwas von den ungeradzahligen
Anteilen (k
3
, k
5
, ...) dominiert werden. Diese
liegen allerdings alle unterhalb der –100 dB
Linie (= 0,001 %). Noch besser fällt das Bild
bei maximaler Verstärkung im Preamp aus.
Hier sind nur noch k
2
- und k
3
-Komponenten
auszumachen, bei sehr niedrigen Verzer-
rungswerten von –95 und –105 dB. Besser
geht es kaum noch, vor allem in Anbetracht
der hohen Verstärkung.
Die transienten Intermodulationsverzer-
rungen (DIM) setzen den Eindruck fort.
Auch hier lassen sich Bestwerte von –90 dB
ablesen, die schon nahe an der Messgrenze
sind. Nicht ganz so schön ist jedoch der
(schon weit vor der Clipgrenze, ab +4 dBu
aufwärts beginnende) Anstieg der DIM-
Verzerrungen, der vor allem bei geringen
Verstärkungswerten auffällt.
Komplette Performance:
analog zu analog
Eine isolierte Messung allein der analogen
Ausgangswege – also mit digital einge-
speistem Testsignal, das dann an den ana-
logen Ausgängen wieder a/jointfilesconvert/284089/bgegriffen wür-
de – ist leider nicht möglich, da die Konsole
keinen AES/EBU-Eingang besitzt. Ersatz-
weise wurde daher eine Über-alles-Mes-
sung von den analogen Eingängen zu den
analogen Ausgängen durchgeführt. Einge-
stellt wurde dazu ein Gain von 0 dB. Abbil-
dung 12 zeigt die Kurven für THD und
THD+N, die auch für den kompletten Sig-
nalweg ihre sehr guten Werte beibehalten
können. Die Clipgrenze liegt jetzt mit
+21 dBu etwas niedriger, was der maxima-
len Ausgangsspannung an den symmetri-
schen analogen Ausgängen entspricht.
Für die Bestimmung des Störpegels wird
kein Eingangssignal benötigt, daher ist
hier eine separate Messung der DACs und
Ausgangsstufen möglich: Ohne Signal auf
der digitalen Seite liegt der Störpegel
(Abb. 13) bei –91 dBu linear bewertet und
bei –95 dBu mit A-Bewertung. Die verfüg-
bare Dynamik beträgt somit sehr ordent -
liche 116 dB, die damit mehr als 10 dB besser
als die 105 dB des X32 sind. Relevant ist an
der Ausgangsdynamik, dass dieser Wert
immer 1:1 nachvollziehbar ist und sich
–12 +34 *
1
–121 –87
–2 +24 *
1
–111 –87
0 +22 –109 –87
+10 +12 –109 –97
+20 +2 –109 –107
+30 –8 –108 –116
+40 –18 –106 –124
+50 –28 –98 –126
+60 –38 –88 –126
e curves of illustrations 6 and 7 show
minimum THD values of –108 and –100
dB, which hardly increase before clip-
ping.
Both values are extraordinarily good and
exceed those of the Behringer X32 by 10
dB and more. Right before clipping the
dierence is even 20 dB. Nonetheless the
X32 values of -80 dB are really good al-
ready. A distortion level of –100 dB re-
quires more than standard circuits and
standard components.
e harmonic distortion spectrums of
illustrations 8 and 9 show generally clean
and evenly distributed noise as well as
distortion components, which are dom-
inated somewhat by odd values (k3, k5,
...) at lower gain levels (ill. 8). But they all
stay below the –100 dB line (= 0.001 %).
e picture gets even better at maximum
preamp gain. Here only k2 and k3 com-
ponents can still be found - with very low
distortion values of –95 and –105 dB.
is is almost the optimum, especially
when you consider the extreme gain.
e transient intermodulation distortion
(DIM) makes the same positive impres-
sion. We measured optimum values of
-90 dB which were almost beyond the
measurable range. A more critical issue
is the increase of the DIM distortion
which starts at +4 dB way before clipping
and becomes apparent mainly at low
gain values.
Complete Performance:
Analog to Analog
Isolated measurements of the analog out-
put buses alone – i. e. a digital test signal
fed into the inputs and tapped at the an-
alog outputs - is unfortunately impossi-
ble, since the console doesn’t provide an
AES/EBU input. Alternatively we made
an overall measurement from analog in-
puts to analog outputs at a gain setting of
0 dB. Illustration 12 shows the curves for
THD and THD+N, which retain their
excellent values over the complete signal
path. Clipping is about +21 now, which
corresponds to the maximum output
voltage at the balanced analog outputs.
Since the noise level can be determined
without an input signal, separate mea-
surements of DACs and output stages
are possible: Without a signal on the
digital side the noise level (ill. 13) is –91
dBu linear and –95 dBu A-weighted. e
available dynamics of striking 116 dB are
more than 10 dB better than the 105 dB
of the X32. e important thing about
the output dynamics is that this value is
reproducible 1:1 and that it is directly re-
ected in the amount of noise produced
by the PA.
When you look at the harmonic dis-
tortion spectrum on its way through
the Midas M32 from preamp to ADC,
DAC and output stages you don’t have to
worry about signal quality even at high
Noise at the ADC output in dBfs relative to
gain. All measurements at 200 ohms input
impedance.
EIN = -126 dBu (lin.) -129 dBu (A)
@ max.gain.
*1 Regardless of the gain setting, the pre-
amp starts to clip above +24 dBu input level
Gain 0 dBfs Noise
dB corres. line weigh. EIN
dBu dBfs dBu
Komentáře k této Příručce